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Das Ahnenfest Samhain

Kerstin Hirsch • Okt. 30, 2023

was nun: Samuin /Dûacsunno/ Halloween ?


Der Ursprung dieses Festes wird den Kelten zu gesprochen .


Auf Altkeltisch nannten sie es Dûacsunno was soviel bedeutet wie: der Tod der Sonne.

Da diese keinen Kalender hatten , richteten Sie sich nach den Gestirnen .

Die Kreuzviertler Feste waren immer schon Mondfeste, und so feierten Sie Ihr Jahresende am 11. Neumond nach Yule. 

Damit war aber nicht nur die Wintersonnwende gemeint .

Yule wurde nicht selten über 3 Tage gefeiert. So wie wir ja 3 Feiertage zu Weihnachten haben .


Oft kommt es allerdings beim reinen Zählen zu Verwirrungen .


Es ist immer der Skorpion Neumond .

Das hängt mit den Gottheiten zusammen, die für dieses Fest stehen . Das erkläre ich später . Aber warum wechselt man vom Vollmond zum Neumond ?


Samhain ist der Beginn der sogenannten “Jahresnacht“.


Der Sonnengott Belenus , Bal  ist als Bär bereits in die Höhle, ins Reich der Frau Holle,, der Erdenmutter , gegangen . 

Die Kelten kannten nicht 4 Jahreszeiten so wie wir, bei ihnen gab es nur Jahrestag und Nacht.


Auch ist Samhain nicht der keltische Neujahrs Beginn .

Es ist das Ende des Jahres , wenn man das so sagen will.


Es beginnt nun eine Zeit der Formlosigkeit, wie im Schlaf in der Nacht.


Bei Stefan Brönnle in seinem Geomantie Institut Inana habe ich als einziges eine Bestätigung meines Wissens gefunden :

„Im Kalender von Coligny (gallo-römische Zeit) galt Samhain als das Jahresende mit dem Beginn einer „Nicht-Zeit“ („Zwischen den Jahren“). Die folgenden drei Tage galten als die „drei Geisternächte“ (teir nos ysprydnos). In dieser Zeit wird den Menschen Zugang zur Anders- und Geisterwelt gewährt und den Geistern ein Zugang zum Diesseits, besonders die Welt zu den „Bewohnern der Elfenhügel“ (Sid) steht weit offen.“


Es ist Totenzeit.

Erst zu Imbolc ( chr. Lichtmess) kommt der Bär wieder aus seiner Höhle.


Das wiedererstarkte Licht feiert man an Yule , das mit der Wintersonnenwende zusammen fällt .

Wenn dann ist dies eher als Neujahr zu sehen.


Die Kelten fürchteten sich an Samhain vor Geistern aus der Unterwelt , denn die Tore zur Anderswelt waren nun offen. 


Sie vermieden es aus der Hütte zu gehen, denn sie glaubten das verstorbene Ahnen kommen und sich an den Lebenden rächen wollen . 


Warum ?

Nun die Kelten glaubten an die Inkarnation und so war es nicht unüblich Sachen über den Tod hinaus zu versprechen .

Aus diesem Grund verkleideten sie sich mit abschreckenden Masken und Kostümen , wenn Sie das Haus verlassen mussten. 

Sie wollten nicht erkannt werden und nicht ihre Schuld begleichen müssen.

Das hat man heutzutage adaptiert und die Kinder verkleiden sich gerne wenn sie „Süßes oder Saures“ fordern .


Damit stellen sie aber eigentlich nur die alten keltischen Gedanken und deren Weltbild dar.


Bei den Kelten stimmte man den Gott der Unterwelt (Cromm Cruach) gnädig, dazu wurden Blutopfer von erstgeborenen Tieren gebracht.

Ein Druide warf die Knochen in ein großes Feuer das in der Gemeinde (Gemeinschaft) gemacht wurde und segnete dieses.

Darum macht es auch wenig Sinn Männer aus einem Samhain Fest auszuschließen.


Diesen Kult des Knochenfeuers führt man nicht mehr , aber das Feuer spielt bei fast allen Jahreskreisfesten eine Rolle als Transformation.


Manche waren ja froh wenn zu dieser Zeit die Schleier zur Anderswelt durchlässig waren . 

Sie stellen Kerzen und Speisen ins Fenster um den Ahnen den Weg zu zeigen und um sie willkommen zu heißen .

Manche taten dies um die Toden zu beruhigen und sie milde zu stimmen.

Auch im bäuerlichen Kontext ist diese Tradition des Aufstellens einer Kerze geblieben.


Samhain ist ein Neumondfest, seine Themen sind die Ahnen, Sterben, Loslassen, Rückschau und Orakeln .

Auch andere Kulturen kennen so ein Fest . 


Sie sind der schwarzen Göttin wie Hekate (griechisch), Kali (Hinduismus) geweiht und den Göttern Hades (griechische Mythologie) oder Pluto (römisch).

Das Sternzeichen , dass dem Pluto zugeordnet wird ist der Skorpion und deswegen feiert man es auch an dem dieses Sternzeichen zugeordneten Neumond .

Sicher hieß er in keltischen Zeiten anders .


Aus diesem keltischen Jahresende ist durch den Kalender und durch die Christianisierung der „Abend vor Allerheiligen“ , welches wir nun am 1.11 feiern , geworden . 

(Allerseelen ist am 2.11)  

Ins Englische übersetzt bedeutet „all hallows eve“- also Halloween- der Abend vor Allerheiligen.


Wir kennen noch ein kirchliches Fest , das symbolisch die Schleier zur Anderswelt lüftet ,

oder sollte ich schreiben: den Mantel lüftet ?

Ja, es ist Sankt Martin .

Das am 11.11 dem gnädigen Soldaten gewidmete Kirchenfest zeigt diese Symbolik im "Teilen des Mantels ". 

Es wird vorallem beiden Evangelischen gefeiert und ist der Beginn der Weihnachtszeit.


Die evangelischen Kinder bekommen an diesem Tag ihre Süßigkeiten und nicht wie die Katholiken  am Nikolaus .

Man geht mit der Laterne zum St. Martinszug .

Die Tore der Anderswelt sind nun offen .


Im Text heißt es  unter Anderem:

„Laterne, Laterne,

Sonne, Mond und Sterne.

Geh nicht aus mein Licht,

Geh nicht aus mein Licht

Denn ich will es sehn, dein Angesicht.“


Nun da sollte es Allen klar sein, hier geht es um die Geliebten Ahnen .


Wie bei den Kelten blieb Samhain ein Schwellenfest das den Ahnen gewidmet ist und an dem man sich verkleidet um von den Geistern nicht gefunden zu werden. Oder man stellte eben ein Licht ins Fenster um Sie willkommen zu heißen.


Irische Auswanderer brachten dieses Fest nach Amerika (17.Jhd). 

So konnten sie fern ihres Landes etwas aus ihrer Heimat behalten .


Dieses ist vor garnicht langer Zeit dann wieder bei uns populär geworden. 

 1991 wird als Einführungsjahr  in Deutschland angegeben.

Grund soll der Irak Krieg gewesen sein. Man fand es unpassend Fasching zu feiern und so besänftigte man die Menschen mit dem Halloweenfest.


Am 31.10 feiern vor allem Kinder Halloween und verlangen nach "Süßem sonst gibt’s Saures ".

Wie auch die Geister der Kelten. 


Andere feiern das Fest der Reformation durch Martin Luther .

Man gedenkt an diesem Tag den 95 Thesen , die den Ablass der katholischen Kirche stark kritisierten. 

Diese soll er am 31. Oktober 1517 an die Schlosskirche Wittenbergs genagelt haben . So besiegelte er die Reformation.


Und dann ist da noch das mit dem Kürbis . 


Der gehört eigentlich nicht wirklich zu Halloween.

Er ist eine Kombination aus der irischen Geschichte von Jack o‘Lantern und dem Schutz vor den Geistern . 


Dieser Hufschmied überlistete (ähnlich wie unser Brandner Kasper) den Teufel . Aber als er starb wollte der Himmel ihn nicht haben (er war kein netter Man Zeitlebens). Auch der Teufel wollte ihn nicht mehr haben . 

So wandelt Jack immer noch in der kalten Zwischenwelt umher . 

Der Teufel hatte ein Einsehen und schenkte ihm ein Stück Kohle - diese steckte Jack in einer zur Laterne ausgehöhlten Rübe - in Amerika wurde Mangels Rüben eben der Kürbis draus.


Sehr nah zum Allerheiligen - Abend ist auch ein anderes ‚katholisches‘ Fest . 


Man könnte es zu dieser Übergangsphase zählen. Es ist das Fest des heiligen Sankt Leonhard. In manchen Gegenden gibt es den Leonhardi Ritt noch . Ein Fest mit großen Pferdeumzügen und Segnungen. 

Das Fest ist am 6.11 und die Insignien St. Leonhards sind Nagel und Kette. 


Ein altenglisches Wort ist „kett“, was soviel wie Grab bedeutet. 

Der Nagel kann als Phallussymbol gedeutet werden , wurde aber auch als Orakel zur Königs Inthronisierung verwendet .

An diesem Tag entthronte man den alten König und suchte einen Neuen Herrscher.

Das stellt eine Parallele zum Jahresende dar.


Nun Allerheiligen ist ein katholisches Fest so wie eben der Leonhardi Ritt auch.

Aus dem Englischen und aus irischer Tradition wurde nach dem gregorianischen Kalender dann  aus dem Abend davor Halloween daraus und  dies wird in der Nacht auf den 1.11 gefeiert

Samhain ,Samuin oder auch Dûacsunno wird nach dem Skorpion Neumond gefeiert und viele sehen darin das Ursprüngliche Fest von Halloween.


Die Evangelischen die diesen Wahnsinn des Kommerzes überdrüssig geworden sind hängen ein Schild raus :

Wir feiern kein Halloween , wir feiern Reformationstag.

Sie beschenken sich lieber mit Süßigkeiten am 11.11 und essen die Martinsgans nach dem Laternenumzug.


Und wann ist dann in 2023 nun meiner Meinung nach Samhain ?


Nun ergänzend zu all den Daten schaue ich mir auch noch die Natur an.

Die oberirdische Kräuterernte ist ja nun zu Ende.

Es ist seit Mabon ( chr. Erntedank) Wurzelzeit. 


Ich hab aber einige Blüten entdeckt, die garnicht mehr sein dürften und das Gras ist auch noch zu grün .

Da kommt mir der Neumond am 13.11 ganz entgegen.

Um 10:27 Uhr ( MEZ) ist er komplett .


Ich hoffe ich konnte dieses Durcheinander um dieses Fest einwenig aufdröseln.


Feiert bitte Samhain nicht am 31.10 , nennt es Halloween oder was euch sonst dazu einfällt .


Aber bitte schwächt nicht die alten Feste in dem ihr ihre Namen für den Erfolg einer Feier einsetzt,

um mehr Ambiente zu erziehen und mehr Menschen anzulocken.


Das ist nicht im Sinne der alten Jahreskreisfeste .

Samhain ist  für mich am Skorpion Neumondstimmig.


Eure

🙏🌸🦌

Kerstin Rosly Hirsch


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